Wien: Flüchtlinge werden zu Küchenhilfen

Arbeitsmarkt
05.02.2020

 
22 Teilnehmer an zehn Standorten werden ein Jahr lang in Theorie und Praxis gelehrt. Die AMS-Wien-Chefin meint: Gute Voraussetzungen für einen Jobeintritt in der Gastronomie.

Die Wiener Pensionisten-Wohnhäuser versuchen mit einer unkonventionellen Initiative den Arbeitskräftemangel in der Gastronomie zu begegnen. Sie bilden seit kurzem 22 Asylwerber, subsidiär Schutzberechtigte und Flüchtlinge zu Küchenhilfen aus. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern soll damit der Eintritt ins Berufsleben erleichtert werden, wie am Mittwoch bei der Präsentation erläutert wurde.

Die Ausbildung dauert ein Jahr, wobei neben Theorieeinheiten auch 20 Stunden pro Woche Praxis-Erfahrung gesammelt werden. Diese finden in den hauseigenen Großküchen statt. Zehn der insgesamt 30 Standorte des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) nehmen teil.

Finanziert wird das Projekt zu je einem Drittel vom Arbeitsmarktservice, dem Fonds Soziales Wien und dem KWP. Die Kosten pro Teilnehmer und Jahr betragen 8.909 Euro, was bei 22 Personen in Summe knapp 200.000 Euro ausmacht. Das Angebot richtet sich an vor allem junge Inhaber der Rot-Weiß-Rot-Karte, subsidiär Schutzberechtigte und Personen in der Grundversorgung mit laufendem Asylverfahren. Eine Art Lehrgeld zusätzlich zum ohnehin ausbezahlten AMS-Taggeld bzw. zur Grundversorgung gibt es während der Ausbildungszeit nicht.

AMS-Wien-Chefin Petra Draxl sieht prositive Effekte für die angespannte Situation am Arbeitsmarkt: Sie sagt, dass gerade die Systemgastronomie einen guten und niederschwelligen Weg in den Arbeitsmarkt darstelle.