Skigebiete über Weihnachten schließen?

26.11.2020

Derzeit wird heiß über die europaweite Schließung der Skigebiete diskutiert. Und auch in der Redaktion der ÖGZ. Ein Pro und ein Contra. 
Skifahren in den Weihnachtsferien. Geht das?
Skifahren in den Weihnachtsferien. Geht das?

NEIN: Setzen wir auf Innovation

Eins vorweg: Wenn die Rahmenbedingungen nicht passen, würden sowieso kaum Urlauber zum Skifahren kommen. Die Gesundheit geht vor, das hier soll kein Plädoyer zur Unvernunft werden. Aber bitte, wieso stecken wir den Kopf in den Sand und sagen die wirtschaftlich wichtige Weihnachtswochen ab? Lassen wir doch zu, dass wir in dieser schwierigen Zeit unsere Innovationskraft unter Beweis stellen. Und von dieser gibt es in der Tourismusbranche mehr als genug. Keine Frage, es müssen Hygienekonzepte gefunden werden, die Skifahren nicht zu einer Hochrisiko-Veranstaltung macht. Auf die Pistengastronomie werden wir beispielsweise verzichten müssen. Das tut wirtschaftlich weh. Aber, die Pisten – wenn es die Ansteckungszahlen erlauben – offen zu haben, wäre auch ein Zeichen der „Normalität“ in dieser schwierigen Zeit. Nur so wird der vielzitierte Satz „die Krise ist Chance“ auch mit Leben gefüllt.

JA: Gesundheit geht vor

Der italienische Ministerpräsident hat es vorgeschlagen und Frankreich und Deutschland sind aufgesprungen: Trotz aller Hygienemaßnahmen hat ein Skiurlaub das Zeug dazu, zum Superspreader zu werden. Im Urlaub werden die Menschen unvorsichtiger, das haben wir im Sommer erlebt. Die jetzige Coronalage haben wir dem sommerlichen Leichtsinn zu verdanken. In Deutschland sterben gerade mehr als 400 Menschen jeden Tag an Corona. Mathematische Rechenmodelle gehen von einer massiven dritten Welle aus. Wollen wir das? Dürfen wir das wollen? Gerade in Österreich, wo die Zahlen so hoch sind? Wir sollten uns auf ein sorgenfreieres und verantwortungsvolles Sonnenskifahren ab März konzentrieren. Das würde auch wirtschaftlich mehr Sinn machen, als im Winter bei 50-prozentiger Auslastung (wenn überhaupt) den Betrieb hochzufahren. No more Ischgl.