Lockdown: Brauereien unter Druck

Gastronomie
10.12.2020

Österreichs Brauwirtschaft ist vom verlängerten Lockdown der Gastronomie und Hotellerie bis Anfang Jänner 2021 massiv betroffen. Die Forderung: Ein Aussetzen der Biersteuer für das erste Halbjahr 2021.
Für die Brauwirtschaft sieht es derzeit düster aus. Entlastungen sind gefragt.

Man muss kein Hellseher sein um zu erkennen, dass Österreichs Brauwirtschaft derzeit unter massivem Druck steht. Der mitlerweile zweite Lockdown in diesem Jahr gepaart mit einer Konsumzurückhaltung der Gäste in den Monaten, als die Betriebe geöffnet hatten und einem Ausfall von Veranstaltungen und Events: All das setzt die heimischen Brauer massiv unter Druck. „Uns als zentrale Lieferanten schmerzt jeder Tag, an dem wir unsere äußerst wichtigen Absatzmärkte nicht bedienen können“, betont Sigi Menz, Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs. „So begrüßenswert die Entlastung der Gastronomie auch ist, so wichtig wäre es, seitens der Bundesregierung endlich die Dauerbelastung der Lieferanten und hier vor allem der Bierbrauer zu beenden. Wir brauchen ein Aussetzen der Biersteuer für das erste Halbjahr 2021, wenn wir nicht in Kauf nehmen wollen, dass in den nächsten Monaten viele Brauereien in Österreich von der Bildfläche verschwinden. Das ist kein frommer Wunsch ans Christkind, sondern eine dringliche Bitte im Namen der österreichischen Brauer.“

Umsatzeinbußen im Sommer

Schon im Sommer - für die heimische Brauwirtschaft die wichtigste Saison - sei man heuer mit erheblichen Umsatzeinbußen konfrontiert gewesen. Nun falle die Wintersaison, zusätzlich verschärft durch das Ausbleiben von Touristen sowie die gänzlich stillgelegte Veranstaltungs- und Eventszene, komplett aus. „Mit einer jährlichen Steuerleistung von rund 700 Millionen Euro sind wir eine tragende Säule der heimischen Wirtschaft und generieren mit jedem Job in einer Brauerei 17 weitere Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, führt Menz aus. „Genau darum geht es jetzt. Es geht um den Erhalt von Arbeitsplätzen sowie der österreichischen Bier- und Genusskultur in all ihren Facetten. Was wir dafür jetzt brauchen sind rasche, unbürokratische Unterstützungsmaßnahmen, die unmittelbar bei unseren Brauereien ankommen“, so Menz abschließend.