Grauburgunder-Preis 2019: Anerkennung für ein Reben-Stiefkind

25.07.2019

Von: Roland Graf
Der Grauburgunder führt ein Schattendasein auf den Weinkarten – international brauchen sich die Winzer mit der Sorte nicht verstecken. Das zeigte das Abschneiden bei der großen Blindprobe in Freiburg.
Badische Weinköniginnen ehrten den heimischen Grauburgunder-King Eduard Tropper.
Vulkanland-Obmann Christoph Neumeister (li.) dankte „Mister Grauburgunder-Preis“ Hilmar Czwartek.
Der "Arbeitsplatz" des ÖGZ-Wein-Experten und Jury-Mitglieds Roland Graf.

Der heuer zum 12. Mal stattfindende Bewerb wird von den Winzern der deutschen Sorten-Hochburg Kaiserstuhl und dem Badischen Weinbauverband ausgeschrieben. Unter den 587 eingereichten Weinen – das war ein neuer Teilnahme-Rekord! – werden in zwei Blindverkostungen die Sieger der fünf Kategorien ermittelt. Die ÖGZ stellte mit Roland Graf einen der beiden österreichischen Verkoster in der internationalen Jury unter der Leitung von Hilmar Czwartek. „Erfreulich viele Weine der Gastregion Vulkanland schafften es ins Finale“, verriet der Kost-Leiter vorab.

Gutes Händchen der Vulkanland-Winzer

Bei der Preisverleihung an Bord des Schiffs „Weinland Baden“ konnte sich Vulkanland Steiermark-Winzerobmann Christoph Neumeister dann nicht nur für seine Mitglieder freuen. Er selbst wurde für den 2015er Grauburgunder ausgezeichnet. Auch Stefan Krispel bekam für seinen Wein eine Anerkennung der Jury für besondere Qualität ausgesprochen.  Eine Klasse für sich war der aus dem Jahrgang 2011 (!) stammende Wettbewerbsbeitrag von Eduard Tropper: In der neu geschaffenen Kategorie der „Gereiften Grauburgunder, Jahrgang 2013 oder älter“ holte der Stradener Winzer mit seinem „Buchberg“ den dritten Platz. Er teilte ihn sich mit einer Kollegin aus Bad Waltersdorf, Katharina Glatz punktete mit dem 2012er „Famos“.

Mit einer weiteren Spitzenplatzierung – dem 3. Rang bei „Charaktervollen trockenen Premium-Grauburgundern mit Komplexität und Lagerpotential“ – unterstrich das Weingut Tropper seine Sortenkompetenz. Dass es insgesamt drei Weine unter die 15 Sieger schafften, zeigt das Händchen der Vulkanland-Winzer für den Grauburgunder: Kein weiteres Teilnehmerland drang ansonsten so weit in die Phalanx der 503 deutschen Weine ein.

Grauburgunder einlagern!

Ebenfalls auffällig war bei der Siegerehrung, dass alle steirischen Top-Ergebnisse in den hochwertigen Kategorien 3 und 5 lagen. Sie wurde also mit kräftigem Ausbau bzw. gereiften Jahrgängen erzielt. Womit der Bewerb im fernen Baden auch eine klare Empfehlung für die Sommeliers und Weineinkäufer ergab: Grauburgunder einlagern und gereift servieren!