Gastro-Rauchverbot: 93 Prozent finden es gut

Eine Umfrage in der Steiermark unter 200 Propanden legt nahe: Das Rauchverbot in der Gastronomie ist akzeptiert und wird sogar als gut empfunden. 
Die absolut überwiegende Mehrheit sehnt sich nicht nach Rauchmöglichkeiten in Lokalen zurück.
Die absolut überwiegende Mehrheit sehnt sich nicht nach Rauchmöglichkeiten in Lokalen zurück.

Jahre lang gingen die Emotionen deswegen hoch. Seit 1. November 2019 herrscht in der österreichischen Gastronomie nun ein Rauchverbot. Und dieses ist weitestgehend akzeptiert. Die Universität Graz hat zusammen mit der steirischen Vivid - Fachstelle für Suchtprävention eine Umfrage unter knapp 200 Menschen über 15 Jahren in der Steiermark durchgeführt und eine Art Bilanz gezogen: 93,5 Prozent der Befragten sprachen sich für rauchfreie Innenräume aus, besonders ehemalige Raucher und Nichtraucher, so Waltraud Posch von Vivid gegenüber der APA.

Raucher für Rauchverbot 

Die Umfrage wurde von April bis Juni 2021 - somit auch teilweise in der Zeit eines Lockdowns in der Gastronomie - vom Institut für Soziologie durchgeführt. Exakt 198 Personen wurden befragt. 83 Prozent der Raucherinnen und Raucher unter den Befragten sprach sich uneingeschränkt für das Rauchverbot in der Gastronomie aus. Bei den Nichtrauchern und Ex-Rauchern waren es sogar 97 Prozent.

Neben der Zustimmung und Ablehnung zum absoluten Rauchverbot wurde auch die konkrete Meinung zum Verbot erhoben: 87,9 Prozent finden es "gut, dass Gäste jetzt nicht mehr durch den Rauch gefährdet werden". Dass das Personal nicht mehr durch Passivrauch gefährdet wird, befürworten 84,7 Prozent. Auch der Geruch spiele eine Rolle: 85,6 Prozent finden es "gut, dass es in den Lokalen jetzt nicht mehr nach Rauch riecht". 84,8 Prozent befürworteten die klare Regelung. Nicht einmal jeder Zehnte findet, dass die alte Regelung mit der Trennung in Raucher- und Nichtraucherbereich gut funktioniert habe.

Die Raucher wurde dabei gefragt, ob sich ihr Rauchverhalten durch die Einführung des Verbots geändert hat. Gut zwei Drittel qualmen zwar gleich viel wie vor der Einführung rauchfreier Innenräume in der Gastronomie. Zwei Prozent geben an, dass sie nach der Einführung mehr geraucht haben, aber 26 Prozent sagen, dass sie weniger rauchen, sechs Prozent haben seit der Einführung aufgehört zu rauchen, aber dann wieder angefangen. Insgesamt zeige sich also ein leichter Trend zu weniger Konsum.

"Grundsätzlich scheint das absolute Rauchverbot in der Gastronomie eine sehr hohe Zustimmung sowohl bei Raucherinnen und Rauchern als auch bei Ex- und Nichtrauchern zu erfahren", so Posch. Sie verwies darauf, dass durch die Covid-19 Pandemie die Auswirkungen des Verbots kürzer spürbar gewesen seien als dies ohne Pandemie der Fall gewesen wäre. Wegen der speziellen Situation sei ein direkter Vergleich mit anderen Ländern, die die ersten Jahre rauchfreier Gastronomie ohne Lockdown verbrachten, nicht möglich.