Frischer Wind für die Tourismusforschung

Tourismus
18.04.2019

Von: Jasmin Kreulitsch
Die Nachwuchstalente der österreichischen Tourismusforschung überzeugten beim „Tourissimus 2019“ mit innovativen Ideen, die von der Österreichischen Gesellschaft für Angewandte Forschung in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft (ÖGAF) mit dem Tourismus-Forschungspreis 2019 ausgezeichnet wurden. 
29 Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich einer 12-köpfigen Jury.
29 Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich einer 12-köpfigen Jury.

Von Agile Management, Artificial Intelligence und Ambient Marketing bis hin zu Familiness, Fachkräftemangel und Führungskompetenzen: Die Themen des „Tourissimus 2019“, die von den Nachwuchstalenten der österreichischen Tourismusforschung präsentiert wurden, bewiesen auch heuer, dass die nachkommende Generation weiß, was die Branche bewegt und benötigt; aber auch, wie aktuell und praxisnah an Österreichs Hochschulen geforscht wird. Ausgezeichnet wurden herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten in Tourismusstudien, jede Arbeit wurde von Jury-Teams aus Wissenschaft und Praxis bewertet – mit Fokus auf Theorie und Methode, Ergebnisse und Praxisrelevanz und Gesamteindruck. Der Tourismus-Forschungspreis ist mit über 7.000 Euro dotiert und wird von der Niederösterreich Werbung, der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT), der Österreich Werbung (ÖW), TUI Aus-tria und dem Veranstalterverband Österreich unterstützt. „Die Kandidatinnen und Kandidaten beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit den aktuellsten Themen der Branche, von Markenpositionierung und Destinationsmanagement über Nachhaltigkeit im Tourismus und Digitalisierung“, so ÖGAF-Generalsekretärin Julia Stelzl. 

In der Kategorie „Marketing & Destinationsmanagement“ machte Christopher Kössler von der Uni Innsbruck das Rennen, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Er untersuchte das Zusammenspiel eines Sportevents wie der Radweltmeisterschaft 2018 in Innsbruck mit der Reaktion der Bewohner der Region – und gibt in seiner Arbeit „The influence of event and destination image on residents attitude and support towards sport events – A case study of the UCI World Championship Innsbruck-Tyrol 2018“ Hilfestellung für die zukünftige Durchführung eines Sportereignisses in einer Region und die stärkere Unterstützung durch die Anwohner.

In der Kategorie „Nachhaltigkeit“ konnte sich Jeanine Rainalter, ebenfalls von der Uni Innsbruck, durchsetzen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit „Corporate social responsibility in family SMEs in Austria: The owner-managers’ attitudes and motivations regarding responsible business practices“ standen sogenannte Small and Medium-Sized Enterprises (SMEs) und ihre Möglichkeiten, auch in einem kleineren Betrieb nachhaltig zu wirtschaften. 

In der Kategorie „Tourismuswirtschaft“ schaffte es auch eine Arbeit mit dem Schwerpunkt Familienunternehmen – das am stärksten vertretene Thema beim diesjährigen „Tourissimus“ – auf den ersten Platz. Anika Stärk vom MCI, die selbst in einem mittelständischen Hotelbetrieb aufgewachsen ist, untersuchte in ihrer Arbeit „Familiness und Führungskompetenzen in Familienunternehmen“ den Einfluss von „Familiness“ auf die Führungskompetenzen der Führungskräfte in Familienunternehmen.

Das Finale des Österreichischen Tourismus-Forschungspreises „Tourissimus“ fand heuer in der IMC FH Krems statt. 29 Kandidatinnen und Kandidaten aus neun Institutionen stellten sich den Hearings der Fachjury, die voll des Lobes für die Nachwuchstalente war. „Haben Sie den Mut zur Selbstständigkeit, haben Sie den Mut, als Unternehmer in den Tourismus einzusteigen“, appellierte Juror und Sponsor Wolfgang Kleemann von der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank an die Teilnehmer und ist überzeugt: „Vielleicht haben wir Urgesteine ja heute neue Talente für den Tourismus entdeckt!“