Förderungen im Tourismus zahlen sich aus

Arbeitsplatz
14.01.2014

Wels/Wien. Im Zuge des ÖHV-Hotelierkongresses 2014 in Wels präsentierte die ÖHV die in Auftrag gegebene IHS-Studie (Institut für Höhere Studien) über Investitionen im Tourismus,. Diese belegt, dass jede Million Euro an Tourismusförderung dem Staat im Endeffekt 1,6 Millionen Euro Steuern bringt, zu 2,6 Millionen Euro mehr an Wertschöpfung beiträgt und 36 Vollzeit-Arbeitsplätze schafft.
Die Gesamtwirtschaft profitiert vom Tourismus und damit auch von den Tourismusförderungen.

Im Vorjahr nahm die Zahl der Arbeitsplätze im Tourismus um 4.000 zu, gegen den Trend in der Gesamtwirtschaft, stärker als in allen anderen Branchen. Die Tourismushochburgen Wien, Salzburg, Tirol und Vorarlberg verzeichnen die höchste Wertschöpfung pro Kopf. 2012 erwirtschafteten Österreichs Dienstleister 69,8 Prozent des BIP, produzierende Betriebe 28,6 Prozent. „Österreich ist ein Dienstleistungsstandort, und zwar ein guter. Wir könnten aber viel besser sein. Die Standortpolitik und vor allem die Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik müsste das stärker abbilden. Die Gesamtwirtschaft würde viel stärker vom Tourismus profitieren, wenn wir Wertschöpfung vor Ort forcieren“, erklären die ÖHV-Präsidenten Michaela Reitterer und Mag. Gregor Hoch bei der Präsentation der IHS-Studie beim ÖHV-Hotelierkongress in Wels.

Investionen führen zu Wertschöpfung
Erstmals beziffert werden in der Studie die Auswirkungen der Investitionen der Beherbergungsbetriebe. 2011 investierten sie 693 Mio. Euro. Das löste eine Bruttowertschöpfung von 808 Mio. Euro aus. Die daraus resultierenden Beschäftigungseffekte beziffert das IHS mit 7.007 Vollzeitäquivalenten, die Steuereinnahmen mit 227 Mio. Euro. Besonders positiv ist der Streueffekt: Die Wertschöpfung aus dem Tourismus wird zu 60 Prozent in anderen Branchen realisiert. Zum Vergleich: Förderungen der Land- und Forstwirte wirken sich zu 50 Prozent auf andere Branchen aus, die der Energiewirtschaft nur zu 40 Prozent.

Förderungen bringen Steuern
Laut Österreichischer Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) bleiben 94 Prozent der Wertschöpfung aus der Investitionstätigkeit der Tourismuswirtschaft im Inland. Umso bedauerlicher ist der Investitionsrückgang der Hotellerie um 30 Prozent im Vorjahr: Das kann sich Österreich in der Krise nicht leisten. „Dagegen hätte mehr unternommen werden müssen“, findet Gregor Hoch und fordert effektivere Maßnahmen, wie gezielte Steuersenkungen für investitionsintensive lokale Dienstleister und kürzere Abschreibungsdauern. Die IHS-Studie zeigt, wie sehr sich Förderungen im Tourismus auszahlen: Jede zusätzliche Million Tourismusförderung bringt 1,16 Mio. Euro mehr Steuern, 2,6 Mio. Euro mehr Wertschöpfung und 36 Vollzeitarbeitsplätze. Damit bekommt die öffentliche Hand aus dem Tourismus weit mehr Geld zurück, als sie sie bei den Förderungen ausgibt. „Richtige Investitionen gehen in die Tourismuswerbung und die Qualitätssteigerung. Mit gezielter Förderung könnten wir diesen positiven Effekt der Tourismusförderung noch weiter steigern“, schlägt Hoch vor.

Wachstum stärker fördern
Die Investitionstätigkeit der Hotellerie wirkt sich massiv und äußerst positiv auf andere Branchen aus und belebt ganze Regionen. Doch nicht zuletzt sind sie für die Betriebe selbst von höchster Bedeutung. Schließlich basiert die Erfolgsgeschichte der heimischen Hotellerie auf der hohen Angebotsqualität, die Gäste aus aller Welt anzieht. Nur so können die Tourismusexporte Jahr für Jahr den negativen Saldo der Güterproduktion ausgleichen. Die ÖHV setzt sich dafür ein, dass diese Erfolgsgeschichte fortgesetzt werden kann. Die ÖHV fordert daher ein Umdenken, vor allem in der Politik, um die Dienstleistungsexporte weiter anzukurbeln. Wichtige Schritte dafür sieht die ÖHV in der Senkung der Lohnnebenkosten und eine Abschreibungsdauer, die an die Nutzung angepasst ist.