Die Folgen des Fipronil-Skandals

22.09.2017

 
Das Thema Fipronil ist weitestgehend aus den Tagesmeldungen verschwunden. Für die Eiprodukten-Industrie und deren Kunden nehmen die Konsequenzen aus dieser Krise aber gerade erst Fahrt auf, wie European Poultry, Egg and Game Association (EPEGA) warnt. Es geht um steigende Preise und Versorgungsprobleme. Hier die Stellungsnahme der  EPEGA Zur Lage am Eiermarkt.
Aus den Medien ist der Fipronil-Skandal verschwunden. Aber die Auswirkungen werden für die Gastronomie noch spürbar, sagt der Produzentenverband EPEGA.
Aus den Medien ist der Fipronil-Skandal verschwunden. Aber die Auswirkungen werden für die Gastronomie noch spürbar, sagt der Produzentenverband EPEGA.

Nachdem nun zumindest scheinbar Ruhe eingekehrt ist, hat das Fipronilgeschehen jedoch weiterhin massive Auswirkungen auf den Eiermarkt und damit auf die nachgeschaltete Eier verarbeitende
Industrie. Vor allem in den Niederlanden, aber auch in Deutschland und aktuell vermehrt in vielen anderen Ländern Europas sind die Ställe vieler Eierproduzenten gesperrt oder stehen bereits leer. Vielfach ist überhaupt nicht absehbar, ob und wann die Eiererzeugung mit Hilfe neu aufgestallter Legehennen wieder aufgenommen werden kann, bzw. darf. Allein in den Niederlanden, der für Deutschland bedeutendsten Eierexportnation, wird der Schaden für die Eiererzeuger durch die Fipronilkrise auf mindestens 66 Mio. Euro veranschlagt. Diese Situation hat zu einer bedrohlichen Verknappung der Ware am Eiermarkt geführt und es ist damit zu rechnen, dass diese den faktischen Grenzen beim Wiederaufbau der Hennenbestände entsprechend, bis weit in das kommende Jahr hineinreichen wird.

Als Folge des drastisch reduzierten Angebotes und der starken Nachfrage nach einwandfreien Eiern in ganz Europa sind die Eierpreise mittlerweile dramatisch gestiegen. Ein Ende dieser steigenden Preistendenz ist nach Meinung von Experten insbesondere angesichts der zusätzlich zu erwartenden saisonalen Nachfragesteigerung nicht abzusehen.

Die Eier verarbeitenden Unternehmen stellt die aktuelle Situation vor sehr große Herausforderungen berichtet der Bundesverband der Deutschen Eiprodukten-Industrie e.V. (BVEP) mit Sitz in Bonn. Langfristige Lieferkontrakte können bedingt durch die fehlende Rohware nicht eingehalten werden. Um die Verpflichtungen gegenüber den Kunden aus Lebensmittelindustrie und Lebensmittelhandel erfüllen zu können,müssen die Eier verarbeitenden Unternehmen nun versuchen, die Rohware am freien Markt zu kaufen. Dies kann folglich nur auf Basis extrem hoher Preise gelingen. Dadurch entstehen für die gesamte Eiproduktenbranche, die unverschuldet in diese Situation geraten ist, neben dem ursächlichen Schaden, weitere, zum Teil existenzbedrohende Verluste.