Der geballte Auftritt der Blubber-­Bläschen zum Jahresende

Schaumwein
09.11.2021

Von: Roland Graf
Die Lust der Gäste auf Premium-Produkte stillt der Schaumwein perfekt. Ob reinsortiger Winzer-Sekt oder Champagner-Assemblage – jetzt ist die Zeit, die Korken knallen zu lassen!

Eines hat sich nicht geändert, seit alljährlich der „Tag des Sekts“ gefeiert wird: Die Statistik, die zum Nationalfeiertag des Schaumweins präsentiert wird, zeigt immer noch ein klares Jahresend-Plus. 

Es sind die Feiertage, an denen angestoßen und „champagnisiert“ wird. Denn dieses Phänomen trifft internationale Schaumweine ebenso wie die heimischen Winzersekte. Was umso verwunderlicher ist, wenn man die Preissituation betrachtet. Die „stille“ Variante eines wertigen Chardonnays kostet zumeist mehr oder maximal gleich viel im Einkauf wie die prickelnde. Eine Ausnahmestellung nehmen allenfalls die Champagner ein, wobei auch hier die Prestige-Cuvées der großen Häuser mit guten Einstiegstarifen aufwarten. Und auch so mancher kleine „récoltant manipulant“, also eigene Trauben versektender Champagnerwinzer, überrascht trotz des exzellenten Rufs dieser Raritäten.

Dass es kein Entweder-oder zwischen Champagner-Puristen und Freunden heimischer Blubber-Bläschen geben sollte, zeigt sich im direkten Vergleich. Denn so manche komplexe Assemblage aus heimischen Rieden steht dem französischen Vorbild in nichts nach. Umgekehrt ist der mitunter plakative und gleichbleibende Stil der „Maisons de Champagnes“ für den österreichischen Gaumen und seine Vorliebe für trockenen und sortentypischen Charakter nicht immer das Nonplusultra. Und schließlich gehört nach wie vor auch eine hochwertige Franciacorta- oder Prosecco-­Abfüllung auf die Karte des „Sprudels“. Denn man träumt ja nicht nur an Dezembertagen gern vom Süden!  

Winzersekt

Die Sommellerie hat sich hier längst breiter aufgestellt, als es der konservative Konsument daheim vielleicht ist. Aber sie will auch Erlebnisse und Neuheiten bieten. Dass in den Lockdown-Zeiten auch die Bereitschaft gestiegen ist, zu Premium-Erzeugnissen zu greifen, spielt der Gastronomie in Sachen „Bubbles“ in die Karten. Erfreulicherweise reduziert sich daher der gastronomische Einsatz nicht auf ein obligates Glas zu Weihnachten, auch in der Menüfolge finden sich immer öfter Sekte. 

In diesem Fall haben vor allem die reinsortigen Abfüllungen – eine heimische Domäne der versektenden Winzer – ihren Platz. Denn wo ein roter Stillwein vielleicht zu leicht ist, sorgt seine prickelnde Variante neben den Sortenaromen und stützendem Gerbstoff auch für Frische. Eine Ausrede jedenfalls gilt nicht: „Ich habe keinen guten Schaumwein gefunden.“ Auf den folgenden fünf Seiten stellt die ÖGZ eine Auswahl der besten „Bläschen“ aus Italien, Frankreich und natürlich Österreich vor. 

ÖGZ-Sieger 2021 der Kategorie "Schaumwein"

Gobelsburg: Erfrischend kühl und fruchtig zu Gold

Szigeti: ÖGZ-Gold für einen gelben Früchtekorb

Schlumberger: Mit Asia-Würze zur „Goldenen“

Gobelsburg: ÖGZ-Gold für Austro-Champagner

Steininger: Exotischer Schmelz holt ÖGZ-Gold

Albert Mann: Sprudel- „Gold“ geht in das Elsass

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